Rundreise durch Brasilien 2015

Zwei ereignisreiche Wochen liegen hinter uns, der Trachtengruppe Klein Meckelsen, in denen wir unglaublich viel erlebt haben und zahlreiche neue Freundschaften entstanden sind.

Ganz am Anfang soll hier schon einmal die unbeschreiblich große Gastfreundschaft der Brasilianer stehen. Sie haben es geschafft, dass wir uns in jeder Gastfamilie ein bisschen wie zuhause gefühlt haben. Das lag wohl auch an der Sprache, da die Familien wirklich gutes Deutsch sprachen.

Außerdem an dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an die Organisatoren Carsten und Carina Bahlburg, sowie René Golm und Corinna Blum, die für uns diese so schöne Reise geplant haben. Toll war auch, dass unsere Facebook-Seite regelmäßig von Deutschland aus mit unseren neuen Beiträgen gefüllt wurde, dafür ein großes Dankeschön an Christian Ropers und Christopher Golm.

Aber von vorne. Am ersten Freitag in den Osterferien stiegen wir mit 24 Personen voller Vorfreude und Aufregung, mit unseren Trachten und einem Akkordeon im Gepäck, in den Flieger, der uns von Frankfurt nach Saõ Paulo bringen sollte. Nach einer kurzen, turbulenten Nacht kamen wir nach einmal Umsteigen pünktlich morgens gegen 8 Uhr in Curitiba an, dem Ausgangspunkt für unsere Rundreise.

Dort wurden wir sehr herzlich von Rudibert Michels (Rudi), der uns in sein Heimatland eingeladen hatte und uns so diese Reise erst ermöglichte, und Eike Bach, unserem Reiseleiter für die nächsten zwei Wochen, begrüßt. Sie führten uns zu unserem Reisebus, und der war wirklich gigantisch! Ca. 28 Sitzplätze verteilt auf eine ganze Buslänge: so viel Beinfreiheit hatten wir noch nie! Eine sehr willkommene Abwechslung zur Enge im Flugzeug.

An diesem ersten Tag verbrachten wir dann etwas Zeit im Botanischen Garten von Curitiba, fuhren am WM-Stadion vorbei und aßen das erste Mal typisch brasilianisch. – Und wir wären ja keine Trachtengruppe, wenn wir in dem Restaurant nicht spontan das Tanzbein geschwungen hätten.

Gegen Abend führte uns unser Weg dann durch die Berge weiter nach Jaragua do Sul, wo unsere ersten Gastfamilien auf uns warteten. Jaragua ist eine recht große Stadt mit ca. 150.000 Einwohnern. Leider regnete es ziemlich stark als wir ankamen und so machten wir uns recht schnell auf den Weg in die Familien.

Den Abend und den darauffolgenden Tag verbrachten wir in unseren jeweiligen Gastfamilien und haben uns dort alle sehr wohl gefühlt. Viele Gruppen fuhren ins benachbarte Pomerode, einer sehr deutsch geprägten Stadt, und besichtigten dort mit ca. 80.000 Eiern den größten Osterbaum der Welt. Leider regnete es den ganz Tag fast ununterbrochen, so dass wir draußen nicht besonders viel unternehmen konnten. Jaragua do Sul hat vier Trachtengruppen, die die deutsche Kultur pflegen. Einige unserer Reisegruppe  bekamen die Möglichkeit, diese kennenzulernen und wurden wieder herzlich aufgenommen. Jaragua organisiert zudem einmal im Jahr ein großes Schützenfest, um die deutschen oder zumeist bayrischen Traditionen zu pflegen. Am Abend hatten wir dann unseren ersten richtigen Auftritt vor 150 gutgelaunten Menschen.

Den nächsten Tag verbrachten wir mit unserer Reisegruppe in Saõ Francisco, einer Hafenstadt, und am darauffolgenden Morgen hieß es schon Abschied nehmen von der ersten Familie. Viele mussten sich wohl ein paar Tränen verkneifen, denn wir hatten uns wirklich sehr willkommen und wohl gefühlt in unseren ersten Familien.

Am späten Nachmittag kamen wir an diesem Dienstag in Rio das Antas, unserer nächsten Station, an. Rio das Antas ist im Vergleich zu Jaragua do Sul mit circa 6000 Einwohnern eher klein und dörflich. Dort angekommen, bekamen wir im Gemeindezentrum Kaffee und Kuchen. Danach machten wir uns noch einmal auf den Weg und besichtigten ein Weingut im Nachbarort Fraiburgo. Nach unserer Rückkehr aßen wir wieder im Gemeindezentrum und wurden dann von unseren Gastfamilien abgeholt.

Der nächste Tag begann mit einem Auftritt in der dortigen Turnhalle, wo sich circa 300 Schüler versammelt hatten. Danach besuchten wir eine Apfelplantage, wo wir an einer sehr amüsanten Jeep Tour durch Sand und Matsch teilnehmen durften. Eine lustige Anekdote ist hierbei, dass der Jeep auf halbem Weg kaputt ging und wir nach einigem Warten in einen Bus umsteigen mussten. Am Abend hatten wir dann einen weiteren Auftritt im Gemeindezentrum.

An Gründonnerstag hieß es dann bereits wieder Abschied nehmen von unserem zweiten Zuhause auf Zeit. Wir machten uns dann auf den Weg nach Porto Uniaõ. Vorher hielten wir in Porto Vitoria und sahen uns die dortigen Wasserfälle an. Außerdem aßen wir auf einem Landsitz bei der Familie des Bürgermeisters. Anschließend hatten wir überraschend einen Auftritt dort aus unseren Koffern, es hieß also hinter der Bühne umziehen, tanzen und wieder umziehen, bevor wir in Porto Uniaõ bei unseren letzten Gastfamilien ankamen.

Den stillen Freitag verbrachten wir dann bei den Familien, wo die meisten mittags traditionell Fisch aßen. Viele unserer Familien dort waren untereinander verwandt und so kam es, dass wir den Tag zum Teil in recht großen Gruppen verbrachten.

Am Samstag besichtigten wir die Stadt, kletterten 224 Stufen zu einer Christusstatue hinauf, die man sich wie eine kleinere Version der bekannten Statue aus Rio de Janeiro vorstellen kann, und besichtigten eine Steinhäger Brennerei. Am Abend hatten wir einen Auftritt in der ‚Cine Opera‘ (, der wohl größten Location bei unserer Tour.) Dort traten neben uns noch zwei weitere Gruppen auf. Eine Gruppe zeigte bayrische Tänze und eine typisch brasilianische. Dort hatten wir auch einen kurzen Auftritt in einer Fernsehsendung bei einem lokalen Sender.

Am Ostersonntag mussten wir uns dann auch schon von der letzten Gastfamilie verabschieden. Das viel uns allen wie immer sehr schwer. Es ist schon erstaunlich, wie vertraut man innerhalb weniger Tage mit einem Ort und einer Person werden kann.

Den Tag verbrachten wir in Santa Cruz do Timbo, dem Ort, aus dem Rudi stammt. Dort besichtigten wir sein selbst errichtetes Museum und besuchten einen Gottesdienst, bevor wir nach einem kleinen Auftritt nach Canoinhas weiterfuhren.

Dort verbrachten wir die nächsten drei Nächte in einem Hotel. Am nächsten Tag starteten wir früh morgens zu einem Mate-Betrieb, welcher den sehr beliebten Mate-Tee herstellt. Nachdem alle einen Schluck probiert hatten, ging es am Nachmittag in die Stadt Irineopolis, dem Wohnort von Rudi. Dort besuchten wir eine Grundschule, in der die gesamte Schülerschaft extra für uns ein Lied einstudiert hatte. Außerdem wurde uns eine Behinderteneinrichtung gezeigt, da sich alle Schüler gewünscht hatten uns zu sehen. Am späten Nachmittag, beim Sonnenuntergang, aßen wir Kaffee und Kuchen auf dem riesigen, wunderschönen Anwesen der Bürgermeisterin. Nach dieser Stärkung hatten wir einen Auftritt in einer Turnhalle, bei der neben uns auch zwei frisch gegründete Kindergruppen stolz ihre deutschen Tänze präsentierten.

Am folgenden Dienstag hatten wir etwas Zeit zum Entspannen, da erst am Nachmittag Programm geplant war. Wir besichtigten in einer nahegelegenen Stadt ein Eisenbahn- Museum und schauten uns eine Papierfabrik an. Am Abend war ein Auftritt, zu dem extra mehrere Busse angereist waren. Dieser Auftritt war mit Abstand der Beste, da die Menschen super mitgemacht haben und es viel Applaus gab. Anschließend wollten sich alle mit uns fotografieren lassen und es entwickelten sich viele Gespräche.

Am Mittwoch, welcher bereits der letzte Tag unserer Reise war, wechselten wir nochmal das Hotel und reisten nach Sao Bento do Sul. Dort schauten wir uns erneut ein Museum an und bereiteten in einem Saal schon mal alles für den letzten Auftritt vor. Dann hatten wir noch ein bisschen Zeit Andenken für unsere Liebsten zu kaufen und die Stadt zu erkunden. Am Abend haben uns die 200 Brasilianer noch einmal mit Standing Ovations und viel Applaus gezeigt, wie viel Spaß ihnen unser Tanzen macht.

Donnerstag hieß es dann: Ab nach Hause! Der Flug verlief reibungslos und wir kamen am Freitag Abend gegen 22 Uhr in Hannover am Bahnhof an. Dort erwartete uns eine riesige Überraschung! Der Rest der Trachtengruppe erwartete uns bereits mit Plakaten und Gesang. Die Wiedersehensfreude war riesig und alle fielen sich in die Arme. Natürlich wurde in Klein Meckelsen auch noch einmal getanzt, bevor alle, nach 36 Stunden Fahrt, in ihre Betten fielen.

Hier noch ein Interview, das wir bei einem unserer Auftritte gegeben haben:

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